Empty Words.

Jeder sollte es einmal gemacht haben.

Manchmal kommt man einfach nicht mehr drum herum – und dann sollte man es einfach machen.

Heute habe ich es gemacht. Und was soll ich sagen?! Alle Klischees darüber sind wahr.

Im November bestellte ich einen Internetanschluss. Im Dezember kam auch schon der Telekom-Mann (ja, genau der Telekom-Mann) im Auftrag der Firma, bei der ich den Anschluss bestellt hatte. So weit so gut, das Telefon war dann freigeschaltet, aber der Rest fehlte. Nun haben wir fast Februar. Höchste Zeit also, mal bei der Service-Hotline anzurufen.

Ich hatte das schon vorher versucht bei diesem Anbieter. Mich würde interessieren, wieviele Leute bei der Hotline anrufen, nur, um sich zu beschweren. Ärger Luft zu machen. Den Menschen am Ende der Leitung anbrüllen. Vielleicht kommt man aus diesem Grund bei einem Anruf nicht gleich bei einem Menschen heraus, sondern spricht mit einem Roboter. So ein Roboter, der am Telefon sitzt und Anrufe entgegennimmt und der die Küche putzt, wenn gerade niemand anruft. Ja, genau. So wird das wohl sein. Jedenfalls, der Roboter hat eine weibliche Stimme, deshalb hat er wahrscheinlich (höchstwahrscheinlich sogar) eine dunkel-rosafarbene Schleife um den Kopf und Lippenstift. Die Farbe des Lippenstifts ließe sich nur erahnen, aber ich habe ’sie‘ ja auch nicht gesehen.

Okay. Der Roboter fragte mich beim Gespräch zuvor stets nach Kundennummer oder Rufnummer, aber beide Nummern ‚waren leider nicht in unserem System zu finden‘. Schade (auf ‚Hure!‘ hat sie übrigens nicht reagiert). Dieses Mal, heute, war es aber anders. Ich rief eine andere Nummer an, auch eine Service-Hotline, aber diesmal von der Abteilung, die für die Verbindungen verantwortlich ist. Nicht einmal eine Begrüßung. Hat mich etwas verwundert, aber ich dachte mir, dass der Roboter wohl gerade die Straße gefegt hat oder was weibliche Telefon-Antwort-Roboter so machen. Kenne mich da nicht aus. Alles, was kam, war schlimmste Klavier-Fahrstuhl-Musik und französisches Geflüster. Das muss diese Warteschleife sein, von der alle immer reden…

.. und ich war einfach so darin. Okay. Habe währenddessen ein wenig die Wohnung aufgeräumt. Dann endlich hörte ich eine menschliche Stimme an meinem Ohr. Die Sache war schnell erklärt, ich hatte mir alle Fakten notiert, damit ich diese ganz schnell runterrasseln konnte. Der Mann an der anderen Leitung schien mir nicht so kompetent wie der Telekom-Mann (der andere) mit dem ich zuvor telefoniert hatte. Der Telekom-Mann, also der andere, war entweder ein Naturtalent oder die Leute bei der Telekom bekommen eine Telefon-Psychologie-Ausbildung. Oder er war einfach nur gut drauf, jedenfalls hatte er diesen „ja, ich verstehe genau, was Sie meinen und weiß, wie Sie sich jetzt fühlen“-Ton in seiner Stimme.

Egal.

Der 1&1-Mann hatte das nicht, war aber trotzdem ganz nett. … nett, aber irgendwie verwirrt. Er fragte mich, welche Nummer ich gerade angerufen hätte. Das hat er so ernsthaft und überzeugt gesagt, dass ich es ihm prompt sagte. Weiß der seine eigene Nummer nicht, pah (ja, ich weiß schon, da gibt es nicht nur eine, jaja). Er fragte mich, ob ich denn nicht im Begrüßungsmenü war. War ich ja nicht. Aber niemand weiß, warum. Vielleicht war die Roboter-Putze sauer vom letzten Mal. Der Mann war aber so freundlich und meinte, ich solle einfach nochmal dort anrufen und dann im Menü meine Kundennummer sagen. Wenn das nicht gehen sollte, sollte ich die Nummer anrufen, die er mir gegeben hat. Klar, ich rufe an, der Roboter nimmt ab, sie wiederholt meine Kundennummer korrekt, fragt, ob sie richtig sei, ich antworte mit „ja“ und… sie findet die Nummer nicht im System. Na, der Wille zählt. Rufe ich halt bei der Nummer an, die mir der andere gegeben hat.

Diesmal geht eine echte Frau ran. Aber sie meldet sich mit „Umzugservice“…? Ich offenbare ihr mein Anliegen. Nach einem netten Gespräch teilte sie mir mit, das sei die falsche Nummer. Ja, habe ich mir fast gedacht. Sie gibt mir also die richtige. Und endlich kann ich dem richtigen Telefonmann die Fakten herunterrasseln. Der will die Kundennummer wissen. Halleluja, der Auftrag ist da. Und er hat ihn aktiviert. Irgendwas war da wohl. Sein „Hm, und jetzt können wir Sie nur noch um Ihre Geduld bitten“ klingt fast schon wie eine Entschuldigung. Jetzt nur noch Geduld. Geduld, bis die Telekom-Rechnung kommt, die drei Gespräche dauerten eine Stunde.

Aber wenigstens dauert es jetzt noch ca. 2 Wochen bis zum Internetanschluss.

Dafür habe ich heute wieder den Bus verpasst.

~ von yviinmainz - Januar 28, 2008.

2 Antworten to “Empty Words.”

  1. lost in telecropolis ;)

  2. Ha, das wäre eine bessere Überschrift gewesen! Lost in Telecroooopolaaaaaas :D

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